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Firmenentstehung

Am 01.01.1926 gründete Willy Ernst seine Firma in der Neustadter Straße 14 und begann sofort mit einem Neubau. Währendessen wurde in der Karlstraße bis zur Fertigstellung weiter gewerkelt. Dort wurde alles repariert was aus Metall war, vom Nachttopf über das Fahrrad, den Motorrädern und die ersten Automobile, besonders Opelwagen.

Er unterzog sich währenddessen auch der Prüfung zum Kfz-Mechanikermeister, die er mit Erfolg absolvierte und den frisch erworbenen Meisterbrief hängte er zum Einzug im neuen Betrieb im November 1927 gleich an die Wand. Jetzt konnte er auch Lehrlinge ausbilden und Gesellen beschäftigen. Die stets wachsende Größe des Betriebes erforderte zwangsläufig eine kaufmännische Arbeitskraft, aber woher nehmen? Er ging zum Einwohnermeldeamt in Coburg, dort besprach er sein Problem mit einem äußerst korrekten Beamten, der sofort seine eigene Tochter empfahl. Diese war kaufmännisch gewissenhaft ausgebildet. Willy Ernst stellte sie sofort ein und sie war nach kurzer Zeit die Seele des Betriebes und „saß auf dem Geld“. Es dauerte nicht lange, nämlich bis zum Jahr 1931, da heiratete Willy die „Seele des Betriebes“: seine Lucie.

Zuerst spezialisierte man sich auf Opel-Fahrzeuge und sämtliche LKW’s. 1931 übernahm die Firma Ernst Automobile die Ford-Vertretung und baute eine Leuna-Tankstelle direkt am Wohnhaus. Die Aufgabe der Firmenräume in der Karlstraße erfolgte 1932. Im darauffolgendem Jahr wurde zusätzlich die Adler-Vertretung für PKW’s übernommen und die Büssing-Vertretung für LKW’s für das ganze Gebiet des Coburger Landes und des Thüringer Waldes. Bereits zehn Jahre nach der Gründung zählte die Betriebsgemeinschaft mit Chef und Chefin neun Kfz-Mechaniker, sechs Lehrlinge, also 17 Personen.

Zum Wohle der Kunden wurde eine Reparaturannahme und ein Kundenwarteraum links  neben der Einfahrt gebaut. 1938/39 wurde die Audi-Vertretung übernommen und gleichzeitig eine zweistöckige Werkstatt an das bisherige Werkstattgebäude angegliedert und das mittlerweile vorhandene Bohrwerk zum Bearbeiten von Kurbelgehäusen wurde ergänzt durch eine komplette Zylinderschleiferei, mit der es sogar möglich war, als einziger Kfz-Betrieb in Coburg, komplette Motorüberholungen selbst in eingebautem Zustand, durchzuführen. Diese schnelle und qualitativ hochwertige Arbeit war schnell über Coburgs Grenzen hinaus bekannt und hat dementsprechend den Aufschwung beschleunigt.

Während der geschäftlichen Entwicklung war Willy Ernst auch ehrenamtlich tätig. Er übernahm ein viertel Jahr lang den Sanitätsdienst in Coburg Tag und Nacht. Vom 01.08.1936 – 31.07.1939 war er stellvertretender Vorsitzender der Meisterprüfungskommission des Kfz-Handwerks. Später übernahm Willy Ernst erneut ein Ehrenamt: Ab 1952 bis 1972 war er Obermeister der Kfz-Innung und Mitglied des Landesinnungsverbandes Bayern.

Vom 15.12.1939 – 08.10.1940 wurden alle persönlichen Aktivitäten jäh unterbrochen, Willy Ernst war bis 08.10.1940 als Kriegswerkmeister im zweiten Weltkrieg in Frankreich und Polen eingesetzt. Die Firma arbeitete weiter bis Willy Ernst schließlich zurück beordert wurde, da viele  Wehrmachtsfahrzeuge, LKW’s und Kettenfahrzeuge zu reparieren waren. Außerdem wurde ein Treibgaslager eingerichtet. Das Treibgas war damals Benzinersatz und die entsprechenden Fahrzeuge mussten in der Firma Ernst umgerüstet werden. Dann wurde auch noch unterirdisch ein Luftschutzkeller für die Bewohner der Neustadter Straße erstellt, zu erreichen über die sogenannte Lucie-Schleuse. Die Ehefrau Lucie Ernst wurde  zum Luftschutzwart ernannt.

Nach den schweren Kriegstagen schließlich kam eine erneute Belastung auf die Firma Ernst zu. Durch die Nachkriegsgesetze wurden den Inhabern von Firmen, die irgendwie der Wehrmacht geholfen hatten, zum Beispiel durch Reparaturen an Wehrmachtsfahrzeugen, alle Rechte entzogen und Willy Ernst musste ein paar Tage ins Gefängnis in Coburg. Ein Treuhänder wurde eingesetzt, der dafür sorgte, dass er in seinem Betrieb nicht mehr arbeiten durfte.  Willy Ernst musste zusehen, ein halbes Jahr lang, weil ihm die Hände gebunden waren, wie dieser Herr schalten und walten konnte wie es ihm beliebte, besonders in seine eigene Tasche.

Als die Misere vorbei war begann Willy Ernst das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und mit seinen verbliebenen und verdienten Mitarbeitern wieder zu arbeiten. In der Nachkriegszeit gab es wenig Ersatzteile, somit musste man vieles selbst herstellen, sogar Austauschmotoren. Die Firma Ernst war schon immer bekannt dafür, neuestes Werkzeug,  beste Maschinen und ebensolches Fachpersonal in ihrer Werkstatt zu haben, eine Grundvoraussetzung für den Erfolg. Wegen Benzin- und Treibgasknappheit wurden Fahrzeuge mit „Öfen“ ausgestattet, in denen Holzgas erzeugt wurde, womit die Autos betrieben wurden, eine höchst „brennbare“Angelegenheit“.